Akkus richtig einlagern – Winterschlaf auch für Akkus

Akkus richtig einlagern – Winterschlaf auch für Akkus

Jetzt im Herbst und Winter gehen die Temperaturen gegen Null Grad. In vielen Fällen bleiben Akku-Gartengeräte, E-Bikes und RC-Modelle vermutlich in der Garage, im Keller oder im Schuppen. Wenn man die so nützlichen Energiespeicher unbeschadet durch den Winter bringen möchte, sollte man einige wichtige Dinge dabei beachten. Wir zeigen, wie man Akkus richtig einlagern kann.

Grundsätzlich gilt eines vorab: Wenn möglich, sollten Akkus bei längerer Nichtbenutzung in der kalten Jahreszeit dem Gerät entnommen werden: Lithium-Ionen-Akkus ebenso wie Lithium-Polymer- und Nickel-Metallhydrid- oder auch Nickel-Cadmium-Akkus.

Akkus richtig einlagern – Temperaturen

Lithium-Ionen und Lithium Polymer Akkus, die in den meisten Geräten und Maschinen verbaut sind, mögen keine extremen Temperaturen – weder sehr niedrige noch sehr hohe. Bei kalten Temperaturen stockt der elektrochemische Prozess in den Zellen, da die Elektrolytflüssigkeit zähflüssiger wird. Fällt das Thermometer in der Garage oder im Schuppen unter 5 Grad, sollte man also die Akkus von Gartengeräten und E-Bikes unbedingt herausnehmen und an einen weniger kalten Ort bringen. Die beste Lagertemperatur für Lithium-Ionen-Akkus liegt zwischen 10 und 20 Grad. Dabei sollte die Umgebung trocken sein und keine direkte Sonneneinstrahlung zulassen.

Viele Tests belegen wie schädlich Temperaturen unter minus 10 Grad oder über plus 40 Grad für den elektrochemischen Ablauf in einem Akku sind. Demnach reichen oft schon vier bis fünf Stunden unter diesen Extrembedingungen, um die Energiespeicher zu beschädigen, welche dann Kapazität einbüßen und schneller altern.

Hinweis: Der Ratschlag, Akkus und Batterien im Kühlschrank zu lagern, gilt nicht für Lithium Akkus.

E-Bike im Winter fahren?

Ja, selbstverständlich. Allerdings sollte man hier auf ein paar Dinge achten, um dem Akku keinen Schaden zu zufügen. Am besten bewahrt man den Akku im Winter drinnen auf und bringt diesen erst am Rad an, kurz bevor man losfährt. Nach dem Gebrauch wird der Akku wieder in einen warmen Raum gebracht.

Auch beim Laden hat die Umgebungstemperatur Einfluss auf die Kapazität des Akkus. Ist der Energiespeicher zu kalt, kann er nicht vollständig geladen werden. Das bedeutet: Erst aufwärmen, dann laden. Bei Temperaturen im unteren einstelligen Bereich, kann der Akku während des Ladevorgangs sogar Schaden nehmen. Wenn man trotz eiskaltem Akku fahren muss, vermeidet man unbedingt hohe Akkubelastungen. Also möglichst nur im Sparbetrieb oder langsam fahren und den Akku auf keinem Fall leer fahren.

Soll das E-Bike doch in den Winterschlaf, müssen Akku und Fahrrad ordnungsgemäß einlagert werden und zwar separat. Grundsätzlich soll der Akku trocken und frostfrei lagern, ideal bei Temperaturen zwischen 10°C und 20° C. Wer solche idealen Bedingungen nicht in seiner Garage hat, nimmt den Akku und lagert ihm im Haus.

Akkus richtig einlagern – Ladezustand

Ganz entscheidend, für eine richtige Lagerung von Akkus in der kalten Jahreszeit, ist nicht nur die Umgebungstemperatur, sondern auch der jeweilige Ladezustand. Die früher übliche Vorgehensweise, Akkus möglichst vollgeladen in den Winterschlaf zu schicken, war bei älteren Blei-Akkus richtig, weil sich diese schnell selbst entluden. Für Lithium-Ionen-Akkus ist diese Strategie jedoch nicht geeignet. Im Gegenteil: Eine Lagerung im vollgeladenen Zustand begünstig die Alterung der Sekundärzellen und führt dazu, dass sie Kapazität einbüßen. Besser ist es, die Akkus mit einem Ladelevel von 50 bis 80 Prozent einzulagern. Bei manchen Akkus in Gartengeräten erkennen Sie den Ladezustand an einer LED-Anzeige: 50 bis 80 Prozent stehen in diesem Fall für zwei bis drei leuchtende LEDs. Eine 30-bis-60-Prozent-Regel gilt für nickelbasierte Sekundärzellen, also Nickel-Metallhydrid- oder Nickel-Cadmium-Batterien ((NiMH oder NiCd).

Hinweis: Die Zustände „ganz voll“ und „ganz leer“ belasten den Akku stark. Wird er im Bereich von 20 bis 80 % seiner Kapazität betrieben, verlängert das seine Lebensdauer überproportional. Studien der Zellhersteller belegen, dass sich so die Lebensdauer verdoppeln lässt. Wird der Akku über längere Zeit nicht benutzt, sollte der Energiespeicher während der Lagerzeit zu 50 bis 80 Prozent geladen sein.

Sollte der Akku zwischenzeitlich nachgeladen werden?

Ja, das kann durchaus notwendig sein. Es empfiehlt sich mindestens alle drei Monate den Akku zu überprüfen und diesen ggf. nachzuladen bzw. einen ganzen Ladezyklus zu gönnen. Gerade Lipo Akkus in RC-Fahrzeugen und Drohnen mögen keinen Stillstand über längere Zeiträume. Mehr Informationen zu LiPo Akkus findet man übrigens in unserem Blog Artikel speziell über diesen Akku-Typ. Durch die regelmäßige Kontrolle des Ladezustandes verhindert man eine Tiefenentladung und eine Schaden am Akku. Viele moderne Akkus besitzen ein BMS (Battery Managment System), das den Akku vor Entladung und Überladung schützt. Bei der Lagerung ist auch zu beachten, dass das BMS sehr praktisch ist, aber selber eine gewisse Menge an Strom verbraucht.

Was tut man am besten nach dem Winterschlaf?

Hat man darauf geachtet, die Akkus der Gartengeräte und andere elektronische Geräte bei Raumtemperatur zu lagern, und ihnen somit niedrige Temperaturen erspart, dann spricht nichts dagegen die Akkus direkt in die Heckenschere oder dem Rasenmäher einzusetzen um mit der Frühjahrsarbeit zu beginnen. Da Lithium-Ionen-Akkus zudem über keinen Memory-Effekt verfügen, kann man die Akkus ganz unabhängig vom jeweiligen Ladezustand natürlich auch erst aufladen. Sie nehmen dadurch keinen Schaden und werden auch keine Kapazität einbüßen.

Ein passendes Ladegerät oder ein Ersatzakku findet man bei uns im Shop!

xing